Wir dürfen die Realität in den Kommunen nicht verkennen.

Im Meißenheimer Rathaus trafen sich zu einer Gesprächsrunde des Bürgermeistersprengels
Alter Landkreis Lahr unter dem Vorsitz von Bürgermeister Alexander Schröder aus Meißenheim die Bürgermeister aus Lahr, Kappel-Grafenhausen, Friesenheim, Mahlberg, Schwanau,
Kippenheim, Hohberg und Neuried mit dem Bundestagsabgeordneten Martin Gassner-Herz
(FDP) und den Landtagsabgeordneten Thomas Marwein (Grüne) und Marion Gentges
(CDU).
In dem offen geführten Austausch legten die Bürgermeister den anwesenden Abgeordneten
ihre kommunalen Probleme und Sorgen offen, die deutlich machen, wie sehr die Kommunen
mittlerweile in unterschiedlichsten Bereichen an die Grenzen des Leistbaren stoßen.
Deutlich wurde das zum Beispiel im Bereich der Kinderbetreuung. Mit dem vorhandenen
Fachpersonal können die immer weiter gewachsenen hohen Ansprüche nicht erfüllt werden,
so die Bürgermeister einhellig. Das führe bis hin zur Notwendigkeit, Betreuungszeiten zu
reduzieren.
Der Offenburger Grünen-Abgeordnete Thomas Marwein betonte dabei den engen Schulterschluss zwischen Land und Kommunen: „Die Regierungskoalition unterstützt die Kommunen finanziell so stark wie in keinem anderen Bundesland. Mit den kommunalen Spitzenverbänden werden in jeder Haushaltsplanberatung Finanz-Pakete geschnürt, damit die Kommunen ihre Aufgaben erfüllen können.“, sagte Marwein.
Die Bürgermeister führten weiter aus, dass auch vergaberechtliche Vorgaben und Fördervoraussetzungen die Handlungsfähigkeit der Gemeinden zu stark einschränken würden.
Martin Gassner-Herz hob hierbei das notwendige Maß an staatlichem Einfluss hervor:
„Staatliches Handeln muss sich besser wieder auf die Kernaufgaben fokussieren und dort
dann aber auch zuverlässig echte Probleme von echten Menschen lösen. Dazu sind wir in
dieser Runde alle entschlossen. Dazu gehört aber auch, dass wir den Erwartungen einiger
Bürger begegnen, die verlangen, dass Politik alle Unwägbarkeiten des Lebens für sie regelt.
Sie werden aber nur Verständnis dafür haben, dass Staat keine Vollkaskoversicherung leisten kann, wenn wir als politische Führungspersönlichkeiten ein Beispiel geben unser Bestes
zu tun, miteinander einen guten Stil zu pflegen und engagierte Bürger zum Mitwirken einladen.“
In ganz besonderer Weise bringe zudem die Aufnahme einer sehr hohen Zahl an Schutzsuchenden aus der Ukraine und Asylbewerbern, die vor Ort unterzubringen sind, die Kommunen an ihre Belastungsgrenzen. Der zur Verfügung stehende Raum sei schlicht ausgeschöpft
und nur schwer neu zu schaffen.
Marion Gentges, die im Land zugleich Ministerin der Justiz und für Migration ist, mahnte
vor diesem Hintergrund die Notwendigkeit einer Zugangssteuerung und einer angemessenen Verteilung geflüchteter Menschen innerhalb der Europäischen Union an: „Baden-Württemberg hat seit Beginn des Krieges in der Ukraine mehr Schutzsuchende von dort aufgenommen als ganz Frankreich. Wir brauchen dringend die in der sogenannten Massenzustromrichtlinie vorgesehene angemessene Verteilung der nach Europa kommenden Menschen.“
Der Appell der Bürgermeister an die anwesenden Abgeordneten richtete sich vor allem auf
eine Absenkung von Standards und Vorgaben, die die Verwaltungen in den Gemeinden in
ihrer Arbeit einschränken und enorm belasten würden. Dies stelle die ohne Zweifel leistungsfähigen und -bereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor eine zunehmend große
Herausforderung.
Die Landtagsabgeordnete Marion Gentges zeigte größtes Verständnis für die Sorgen und
Nöte der Bürgermeister: „Die Gemeinden stoßen immer öfter an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Wir müssen ihnen die notwendigen Spielräume eröffnen, auch wenn das bedeutet, dass wir bei unseren selbst gesetzten hohen Ansprüchen Abstriche machen müssen.“

Land fördert Projekte für einen starken Ländlichen Raum

Die Landtagsabgeordneten Sandra Boser und Marion Gentges freuen sich über die Förderung vielseitiger Projekte in ihrem Wahlkreis über das Entwicklungsprogramm Ländlicher
Raum (ELR).
Von der diesjährigen Förderrunde profitieren gleich 14 Gemeinden mit einem geförderten
Zuschuss in Höhe von insgesamt 3.344.315 € aus dem Wahlkreis der beiden Abgeordneten
von dem Programm.
So darf sich u. a. die Gemeinde Friesenheim über einen stattlichen Förderbetrag von
1.115.490 € für 10 Projekte, die Stadt Wolfach über einen Zuschuss von 617.220 € für 8
Projekte und die Gemeinde Oberwolfach über einen Betrag in Höhe von 258.790 € für 7
Projekte freuen. Die Förderschwerpunkte in allen Gemeinden liegen vorrangig im Bereich
Innenentwicklung/Wohnen sowie in den Bereichen Arbeiten und Grundversorgung.
Beide Landtagsabgeordnete machen abschließend deutlich: „Baden-Württemberg hat einen
starken Ländlichen Raum. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Deshalb freuen wir uns sehr
über die Förderung zahlreicher Projekte in unserem Wahlkreis. Die Menschen leben gerne
auf dem Land und die Förderungen tragen maßgeblich dazu bei, dass der Ländliche Raum
auch weiterhin ein attraktiver und unverzichtbarer Ort zum Wohnen und Arbeiten bleibt.“
Seit 1995 investiert das Land in die Ländlichen Räume
Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) besteht seit 1995. Damals wurde aus
dem „Dorfentwicklungsprogramm“ und dem vorwiegend gewerblich orientierten „Strukturprogramm Ländlicher Raum“ ein umfassendes Förderangebot für Gemeinden im Ländlichen
Raum konzipiert. Das ELR wird als zentrales Förderinstrument für den Ländlichen Raum stetig weiterentwickelt, um auf aktuell relevante Fragestellungen reagieren zu können. Das
Fördervolumen dieses Jahr beträgt 100,4 Millionen Euro.
Gemeinden mit besonderen Konzepten können auch Schwerpunktgemeinden werden
Gemeinden, die Entwicklungskonzepte mit klaren Vorstellungen und Zielen zur Gestaltung
des demografischen Wandels, zu einer flächensparenden Siedlungsentwicklung sowie zu
Maßnahmen zum Schutz von Natur und Landschaft vorlegen, können Schwerpunktgemeinde werden. Schwerpunktgemeinden werden mehrjährig in das ELR aufgenommen, erhalten Fördervorrang und profitieren bei kommunalen Projekten von einem höheren Fördersatz.
Einen Überblick über das Antragsverfahren und die vielfältigen Möglichkeiten des ELR bekommen Sie in diesem Erklärfilm: https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unser-service/mediathek/media/mid/elr-erklaerfilm/
Weitere Informationen zum ELR finden Sie unter: www.mlr-bw.de/elr

Die aktuelle wirtschaftliche Lage trifft die Branche und die Unternehmen in höchst unterschiedlichem Maße – auch in unserer Region.

Gelegenheit für einen Betriebsbesuch bei der Firma Ditter Plastic GmbH + Co KG in Haslach hatte die Landtagsabgeordnete Marion Gentges am 13. Januar 2023 und wurde in der dortigen Verwaltung von der geschäftsführenden Gesellschafterin Brigitte Ditter sowie dem Prokuristen des Unternehmens, Herrn Jürgen Dössereck, herzlich empfangen.

Der gemeinsame Gesprächsaustausch war vor allem geprägt von der Energiekrise, die die Kunststoffbranche in ganz besonderer Weise trifft, und dem in Eigenverwaltung geführten Insolvenzverfahren zur Sanierung des Unternehmens. Man führe derzeit intensive und sehr positive Gespräche sowohl mit Kunden als auch mit Lieferanten und genieße nach wie vor einen guten Ruf in der Branche teilte Frau Ditter der Abgeordneten Marion Gentges mit. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund schaue man zuversichtlich in die Zukunft. Der Wiederaufbau des Außendienstes sei u. a. ein vorrangiges Ziel, um die Kunden wieder bestmöglich bei Problemen vor Ort unterstützen zu können.

Nach dem Gespräch hatte die Landtagsabgeordnete dann noch Gelegenheit, die Produktionsstätte in Hausach zu besuchen und erhielt dort bei einem gemeinsamen Rundgang mit Frau Ditter und dem dortigen Produktionsleiter einen beeindruckenden und umfassenden Einblick in das überaus große Leistungsspektrum des Unternehmens: „Die Innovationskraft und das großartige Know-How der Firma Ditter Plastic begeistern mich und zeugen von Fortschritt und Zukunft – ein ganz entscheidender Faktor für die Wirtschaftskraft unseres Landes.“

Schulsanierungen in Lahr, Hausach und Rust – Grün-Schwarz fördert Schulen mit 10.552.000 Euro 

(Lahr/Hausach/Rust) Neue Datenleitungen oder Dächer: Mit einem großen Sanierungs- und Bauprogramm hilft die Landesregierung Schulen, ihre Gebäude, Heizungen oder Technik zu erneuern und für den Ganztagsbetrieb auszubauen. Auch Schulen in Lahr, Hausach und Rust profitieren von den dringend benötigten Mitteln: Die Gewerbeschule Lahr erhält für ihren Neubau 2.944.000 Euro. Die Graf-Heinrich Schule, Grund- und Gemeinschaftsschule in Hausach erhält für Ihre Sanierung 1.018.000 Euro. Außerdem erhält Hausach für die Erweiterungen der Gemeinschaftschule IV. BA 718.000 Euro und für die Erweiterung und den Umbau des Robert-Gerwig-Gymnasiums 774.000 Euro. Rust darf sich über 5.098.000 Euro für den Umbau und die Erweiterung der Gemeinschaftsschule freuen.

„Der Sanierungsbedarf ist ohne Frage dringend und groß. Fenster und Dächer müssen renoviert, Schultoiletten saniert, Heizungen erneuert oder in Barrierefreiheit und Wärmedämmung investiert werden. Auch für den Ganztagsbetrieb sind zusätzliche Räume erforderlich. Die Landesregierung bekennt sich ganz klar dazu, die Kommunen bei Sanierungen und Erweiterungen zu unterstützen und die Gebäude fit für die Zukunft zu machen“, sagen Marion Gentges MdL und Sandra Boser MdL.

Insgesamt werden für das Haushaltsjahr 192 Sanierungs- und Baumaßnahmen mit insgesamt 208 Millionen Euro gefördert. Davon kommen 56,169 Euro allein Schulen im Regierungspräsidium Freiburg zugute. Das Land und der Bund unterstützen die Kommunen bei dieser gewaltigen Herausforderung.

Marion Gentges MdL: „Eine Schule ist mehr als vier Wände, sie ist Lern- und Lebensraum zugleich. Das Förderprogramm ist eine echte Investition in gute Bildung. Denn: In einer Umgebung, in der Kinder sich gut aufgehoben fühlen, können sie besser lernen.“

Auch zum Klimaschutz trüge die Sanierung von Gebäuden einen wichtigen Teil bei, so Sandra Boser MdL: „Wir müssen alles daran setzen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg geht auf Gebäude zurück. Das Land geht als Vorbild voran, indem es durch kluge Sanierungen in Schulen die Klimabilanz verbessert.“

nsgesamt 384,4 Millionen Euro für den kommunalen Breitbandausbau – auch 11 Städte und Gemeinden aus dem Wahlkreis Lahr profitieren hiervon

„Schnelles Internet – das ist in der heutigen Zeit unabdinglich. Daher freuen wir uns sehr, dass die IKZ Breitband Ortenau GmbH & Co. KG aus dem Ortenaukreis vom Land im Rahmen der Breitbandförderung eine Zuwendung in Höhe von insgesamt 35.978.665,70 Euro erhält. So schließen wir weiterhin kontinuierlich Lücken in unserem Netz und treiben die digitale Zukunft Baden Württembergs voran“ sagen die beiden Landtagsabgeordneten Sandra Boser und Ma-rion Gentges aus dem Wahlkreis Lahr übereinstimmend.

Von den Förderungen für den Ortenaukreis profitieren u. a. die Stadt Wolfach (2.920.000,00 € für den Ausbau der Adresspunkte im Bereich Ippichen und Heubach), die Gemeinde Mühlen-bach (3.302.976,00 € für den Ausbau der unterversorgten Adresspunkte in der Gemarkung Mühlenbach), die Stadt Hornberg (1.599.878,40 € für den Ausbau der grauen Flecken in der Gemarkung Hornberg) sowie die Gemeinde Oberwolfach (1.680.000,00 € für den Ausbau der Adresspunkte im Bereich Tiefenbach, Rankach, Kurzenbach und Grangatbächle).

Beide Abgeordnete betonen abschließend die Wichtigkeit der Zuwendungen: „Die Förderun-gen zielen gerade auch auf unsere ländlich geprägte Region ab. Hier gilt es, auch weiterhin in besonderem Maße den Fokus zu legen, damit unsere Heimat sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen zukunfts- und wettbewerbsfähig bleibt“.

In der aktuellen Übergaberunde wurden insgesamt 143 Zuwendungsbescheide für 40 Zuwen-dungsempfänger aus 23 Landkreisen in Höhe von 384.370.043,09 Euro übergeben. Mit diesen Förderanträgen werden 62.008 neue Teilnehmeranschlüsse entstehen. Darunter fallen 78 Schulanschlüsse, 6.497 Anschlüsse für Gewerbebetriebe, 1 Krankenhaus und 176 An-schlüsse für öffentliche Einrichtungen.

Weil momentan noch unklar ist, wie es mit der Bundesförderung weitergeht, hat das Innen- und Digitalisierungsministerium eine entsprechende Landesvorschrift in ihrer Geltungsdauer verlängert, um eine Regelungslücke bis zum Inkrafttreten der neuen Bundesvorschrift zu ver-hindern.

Im Rahmen dieser Übergaberunde wurden Bescheide sowohl aus dem Landesförderpro-gramm, Weiße-Flecken-Förderprogramm (Förderung von Gebieten mit einer Downloadge-schwindigkeit von weniger als 30 Mbit/s) und dem Graue-Flecken-Förderprogramm (Förde-rung von Gebieten mit einer Downloadgeschwindigkeit von weniger als 100 Mbit/s) übergeben.

Der Hauptfördermittelanteil, der am 06.12.2022 beschiedenen Maßnahmen, stammt aus dem Graue-Flecken-Förderprogramms in einer Gesamtsumme von 350.043.854,70 Euro. Die För-derrichtlinie des Landes zur Grauen-Flecken-Förderung (VwV Gigabitmitfinanzierung) trat am 30. September 2021 in Kraft und kofinanziert mit 40 Prozent das Graue-Flecken-Förderpro-gramm des Bundes. Es sind sämtliche Gebiete förderfähig, die über weniger als 100 Mbit/s im Download verfügen. Die Aufgreifschwelle von 100 Mbit/s fällt Anfang 2023 weg und es werden alle Gebiete förderfähig in denen keine Glasfaseranbindung besteht.

Seit 2016 wurden unter Berücksichtigung der Bewilligungen am 06.12.2022 insgesamt 3.374 Förderprojekte vom Land mit 2,15 Milliarden Euro und vom Bund mit weiteren weitere 2,12 Mrd. Euro, zusammen rund 4,27 Milliarden Euro, unterstützt.